
Geflüchtete sprechen über Werte – neues Buch der Flüchtlingshilfe Harvestehude
„Yalla“ ist arabisch und bedeutet „auf geht’s“. Das neue Buch der Flüchtlingshilfe Harvestehude trägt diesen Titel und will einen Beitrag zur Migrationsdebatte leisten.
Von Ella SchinkelWie erleben geflüchtete Menschen ihre neue Heimat Deutschland? Was passiert, wenn verschiedene Wertevorstellungen aufeinandertreffen? Wie denken Menschen, die in Kriegen und repressiven Staaten aufgewachsen sind, über Meinungs- und Glaubensfreiheit? Diese Fragen beantworten Geflüchtete in „Yalla II: Verteidigung unserer Zukunft“. So heißt das neue Buch der Flüchtlingshilfe Harvestehude.
Geflüchtete und Ehrenamtliche erzählen in kurzen Texten von Erlebnissen miteinander und setzen sich mit Themen rund um Freiheit, Demokratie und Wertevorstellungen auseinander.
Möglichkeit für einen Perspektivwechsel
Das Buch soll die öffentliche Debatte um Migration und Integration bereichern, schreiben Hendrikje Blandow-Schlegel und Ute Pape in der Einleitung des Buches. Sie engagieren sich im Vorstand der Harvestehuder Flüchtlingshilfe.
Da im Buch verschiedene Menschen zu Wort kommen, soll es Leserinnen und Lesern einen Perspektivwechsel ermöglichen. Ein junger Mann, der nach Deutschland geflüchtet ist, berichtet von seinen ersten Begegnungen mit deutschen Polizeibeamten. Eine Muslima erzählt, wie sich das Leben in einem christlich geprägten Land anfühlt, und eine Deutschlehrerin, welche Konflikte sie mit Textbeispielen für Grammatik-Übungen bei ihren Schülern auslöste.
Die 35 Geschichten werden durch Gedichte und Zitate ergänzt.
Das erste Buch erschien 2019
2019 erschien das erste Buch der Flüchtlingshilfe. Unterstützt durch Autor Joachim Koch schrieben darin 25 Geflüchtete von Erlebnissen aus ihrer Heimat und von der Flucht. „Im ersten Teil ging es um Migration, das neue Buch ist eine Geschichte über Werte“, sagte Koch bei der Vorstellung des zweiten Buches Ende März in den Hamburger Kammerspielen. Dabei lasen zwei Geflüchtete Ausschnitte ihrer Kapitel vor und Joachim Koch berichtete vom Entstehungsprozess des Buches. Auf die Frage, warum das Buch den Titel „Verteidigung der Zukunft“ trage, antwortete Koch: „Es geht um die Zukunft von uns allen, von Menschen, die hier geboren sind, und von Menschen, die hierher geflüchtet sind.“
Der Verein Flüchtlingshilfe Harvestehude wurde 2014 angesichts der zu erwartenden Flüchtlingswelle im Jahre 2015 gegründet. Seitdem unterstützen die Mitglieder Geflüchtete mit Deutschunterricht, Patenschaften, offenen Beratungen und vielseitigen Veranstaltungen, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
Das Buch kann über den Verein erworben werden.
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