
SAGA-Bau schreitet voran, andere Flächen noch leer: Wie steht es um die Neue Mitte Stellingen?
Während das städtische Wohnungsunternehmen SAGA sein Bauprojekt am Sportplatzring im kommenden Jahr fertigstellen will, stehen andere Flächen noch leer. Wie geht es dort weiter?
Von Christiane TauerVor fast genau einem Jahr hat das städtische Wohnungsunternehmen SAGA den Grundstein für den Bau von 153 öffentlich geförderten Wohnungen in der Neuen Mitte Stellingen am Sportplatzring gelegt. Jetzt folgte mit dem Richtfest für die insgesamt sechs Gebäude der nächste Schritt.
Im kommenden Jahr, davon geht SAGA-Vorständin Snezana Michaelis aus, werde das Bauvorhaben auf dem ehemaligen Grundstück der Stadtteilschule Stellingen vollendet sein.
Neue Mitte Stellingen: „Buwog“-Fläche ist leer
Für die Neue Mitte Stellingen wäre das ein Lichtblick – denn auf der Baufläche im vorderen Bereich des neuen Quartiers, die direkt an den Sportplatzring angrenzt, herrscht noch immer Leere.
Eigentlich wollte der Bauträger Buwog hier weitere Wohnungen, Gewerbeflächen sowie das Stadtteilhaus Stellingen errichten. Doch dieses Vorhaben liegt seit Ende letzten Jahres auf Eis.

Neue Mitte Stellingen: Insgesamt 330 SAGA-Wohnungen
Beim Bauprojekt der SAGA läuft es besser. Wenn die sechs Gebäude mit den 153 Wohnungen im kommenden Jahr fertig sind, hat das Unternehmen seit dem Jahr 2020 insgesamt rund 330 öffentlich geförderte Wohneinheiten in neun Gebäuden in der Neuen Mitte Stellingen geschaffen.
„Das Bauen ist für Wohnungsunternehmen kein Selbstzweck“, sagte Snezana Michaelis. Der neue Wohnraum freue vor allem diejenigen, die eine Wohnung suchen und hier bald einziehen werden.
Günstige Miete und günstiger grüner Strom
Die Einstiegsmiete am Sportplatzring wird bei 6,90 Euro pro Quadratmeter liegen. Darüber hinaus erhalten alle Häuser Photovoltaik-Module auf den Dächern, sodass die Mieterinnen und Mieter auf Wunsch günstigen grünen Strom über ein sogenanntes Mieterstrommodell beziehen können.
Auch die Haustechnik und die Aufzüge werden mit regenerativ erzeugtem Strom betrieben.
Stadt will Prozesse beim Bauen optimieren
Senatorin Karen Pein, die ebenfalls zum Richtfest gekommen war, verwies auf die derzeit schwierigen Zeiten in der Baubranche – denen die SAGA jedoch mit dem Bau von öffentlich geförderten Wohnungen trotze. Nun müsse man dafür sorgen, dass Unternehmen auch ohne öffentliche Förderung bauen könnten und die Baukosten sänken.
Dafür müssten die Prozesse optimiert werden, indem man Standards schaffe, die sich auf verschiedene Projekte anpassen ließen. Genehmigungsverfahren sollen vereinfacht und die Bauordnung entschlackt werden.
Neue Mitte Stellingen: „Buwog“ wollte Stadtteilhaus bauen
Auf den beiden ehemaligen Buwog-Baufeldern könnte der Senat dieses Vorhaben theoretisch direkt in die Tat umsetzen. Neben Wohnungen wollte das Wohnungsunternehmen, das zu Vonovia gehört, hier die zentralen Elemente der Neuen Mitte Stellingen schaffen: Einzelhandel und das Stadtteilhaus, in dem unter anderem das Haus der Jugend, die Hamburger Kinder- und Jugendhilfe, der AWO-Seniorentreff, der Bürger- und Heimatverein Stellingen sowie das Quartiersmanagement Platz finden sollten.
Doch die Kommission für Bodenordnung (KfB), die über alle Grundstücksgeschäfte der Stadt Hamburg entscheidet, hat sich im vergangenen Jahr gegen eine weitere sogenannte Anhandgabe an die Buwog entschieden. Jetzt wird über eine neue Ausschreibung nach einem neuen Bauträger gesucht. Die federführende Behörde ist der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG).
Anhandgabe
Unter einer Anhandgabe versteht man ein Instrument der Stadt, bei dem der künftige Käufer eines Grundstücks – im Fall der Neuen Mitte Stellingen war das die Buwog – Zeit erhält, vor Abschluss des Kaufvertrags weitere Details zur Bebaubarkeit und Finanzierung seines Vorhabens zu klären. Die Anhandgabe kommt häufig bei sehr komplexen Bauprojekten zum Tragen.
Neue Ausschreibung für ehemalige „Buwog“-Fläche
Auf Nachfrage der Eimsbütteler Nachrichten erklärt dazu die Pressestelle der Finanzbehörde, die auch für den LIG zuständig ist: „Die neue Konzeptausschreibung für die Baufelder E und F am Sportplatzring wird derzeit von den fachlich zuständigen Behörden vorbereitet.“
Der LIG gehe davon aus, dass eine Veröffentlichung der neuen Ausschreibung nach der Sommerpause erfolgen kann. Wie schnell dann ein neuer Bauherr gefunden wird und das Bauvorhaben realisiert werden kann, wird sich zeigen. Nach Informationen der Eimsbütteler Nachrichten soll die Fläche wohl als Erbbaurechtsgrundstück vergeben werden.
Auch BVE hat noch nicht mit Bau begonnen
Das ehemalige Buwog-Areal ist aber nicht die einzige leere Fläche in der Neuen Mitte Stellingen. Auch der Bauverein der Elbgemeinden (BVE) hat noch nicht mit dem Bau seiner Genossenschaftswohnungen angefangen. Sie sollen zwischen den SAGA-Häusern und den ehemals geplanten Buwog-Gebäuden entstehen.
Droht auch hier das endgültige Aus? Offenbar nicht. Ende November des vergangenen Jahres hatte BVE-Sprecher Felix Ebeling auf Anfrage erklärt, die BVE halte an ihrem Plan fest, einen Teil der Neuen Mitte Stellingen zu realisieren. Allerdings müssten noch die Rahmenbedingungen – insbesondere Baukosten und Finanzierung – für die öffentlich geförderten Wohnungen final geklärt werden, bevor ein Baustart erfolgen könne.
Anders als bei der Buwog gibt es beim BVE keine Anhandgabe des Grundstücks. Ein Kaufvertrag sei bereits unterschrieben worden, so Ebeling.
Freifinanzierte Wohnungen sind fertiggestellt
Der vierte Bauherr der Neuen Mitte Stellingen – das Immobilienunternehmen Magna Real Estate – hat sein Bauvorhaben hingegen abgeschlossen. Entstanden sind 141 freifinanzierte Wohnungen, die sich im Bestand der HanseMerkur Grundvermögen befinden.
Sie werden unter dem Namen „Stellinger Terrassen“ aktuell für einen Mietpreis ab 17 Euro pro Quadratmeter auf Immobilienportalen inseriert. 80 Prozent sind bereits vermarktet.
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