
Im Urknall: Ein Eimsbütteler will Nachbarn ins Gespräch bringen
Der eigene Einfluss auf das Weltgeschehen ist oft ziemlich klein. Lokal geht mehr. Der Eimsbütteler Tim Walter hat davon inspiriert ein neues Veranstaltungsformat initiiert.
Von Ella SchinkelViele Menschen fühlen sich durch die weltpolitische Lage bedrückt und angesichts der komplexen Probleme hilflos. Dieser Eindruck machte sich vor den Bundestagswahlen beim Eimsbütteler Tim Walter breit. Er startete daraufhin die Veranstaltungsreihe „Was kannst du tun, Eimsbüttel?“.
Aus Hilflosigkeit wird Tatendrang
Walter arbeitet als Kommunikationsberater. Im Zuge des Wahlkampfes vor den Landtags- und Bundestagswahlen sei ihm aufgefallen, wie negativ die besprochenen Themen und auch die Berichterstattung waren, erzählt er im Gespräch mit den Eimsbütteler Nachrichten. Bei ihm habe das ein Gefühl der Hilflosigkeit hinterlassen.
Dann fragte er sich: Was kann ich lokal dagegen unternehmen?
Themen, die verbinden
Mit „Was kannst du tun, Eimsbüttel“ habe er eine Veranstaltungsreihe schaffen wollen, in der sich verschiedene Menschen austauschen. Über das Internet versucht er, junge Menschen dafür zu begeistern. Über Vereine wie „Insel e.V.“ oder das Mehrgenerationenhaus spricht er gezielt ältere Menschen an. „Je bunter das Publikum, desto interessanter der Austausch“, sagt er.
Manche Themen können schnell spalten, sagt Walter, das erlebe er immer wieder in seinem privaten Umfeld. Daher habe er in seiner Planung nach Themen gesucht, die viele Menschen vereinen.
Expertengespräch, Austausch und Musik
Das erste Event am 15. April widmet sich dem Thema „Einsamkeit“. Tim Walter hat dazu den Hamburger Erziehungswissenschaftler Joshua Wilhelm und die Leiterin des Mehrgenerationenhaus Eimsbüttel, Dagmar Engels, eingeladen. Musikalisch wird der Abend von seinem Mitbewohner, dem Gitarristen Manuel Springer, begleitet.
Die Auftaktveranstaltung findet im Urknall statt. Dass die Kneipe die Räumlichkeiten für den Abend stelle, mache das Projekt für ihn besser umsetzbar. Denn: Walter finanziert die Veranstaltung aus eigener Tasche.
Engagement für Eimsbüttel
Dass er dazu bereit ist, hängt wahrscheinlich auch mit der Beziehung zu seiner neuen Heimat zusammen. Walter ist vor 5 Jahren nach Hamburg gezogen. In Eimsbüttel fühle er sich wohl. Von der Anonymität der Großstadt spüre er hier wenig. Den Austausch mit Nachbarn und Bekannten schätze er.
Walter blicke gespannt und mit viel Vorfreude auf den geplanten Abend. In Zukunft möchte er öfter solche Abende veranstalten. Wie regelmäßig das Event stattfinden könne, wisse er aufgrund des Planungsaufwandes noch nicht, eine lange Liste mit Themen habe er aber bereits.
lokal. unabhängig. unbestechlich.
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