MOBILITÄT
EDITORIAL: IM VERKEHRSFLUSS DER ZEIT
Sie sind dreckig, laut und eng: Wo sonst ist der Kampf um den begrenzten Raum der Stadt spürbarer als auf den Straßen? Wie ein Kleinkrieg fühlt es sich zuweilen an – oder vielmehr wie „das Gemetzel des Guerilla-Kriegs, das wir euphemistisch Verkehr nennen“? So beschrieb der Soziologe Helmut Schelsky in den siebziger Jahren die Situation auf Deutschlands Straßen.
Seitdem hat sich viel getan. Die Zahl der Verkehrstoten ist gesunken, die Straßen sind sicherer geworden. Und dennoch: Alle 2,5 Stunden stirbt in Deutschland ein Mensch an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Was also tun? Wie kann die Mobilität von morgen aussehen? Flugtaxis, Lastendrohnen oder zurück zur Straßenbahn?
Ganz so weit können wir nicht in die Zukunft schauen, aber wir haben Eimsbüttels Entscheider gefragt, was sich in den nächsten Jahren auf den Straßen ändern soll. Denn in einem wachsenden Bezirk wie Eimsbüttel wird es eng mit der Zeit.
Kaum eine andere Stadt platzt mehr aus allen Nähten als die japanische Hauptstadt Tokio. „Von Japan lernen!“, forderten Politiker schon in den achtziger Jahren. Deshalb haben wir einen Blick nach Fernost gewagt. Unsere Autorin Annika Demgen hat drei Jahre in Japan gelebt, bevor sie im letzten Jahr nach Eimsbüttel zurückgekehrt ist. Welche Mobilitätslösungen kann sich Eimsbüttel abschauen? Und wie muss die Mobilität in einer Stadt organisiert sein, damit wir gerne in ihr leben und weder uns noch die Umwelt gefährden?
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.
Im Namen der Redaktion
Vanessa Leitschuh
Alle Plus-Artikel im Überblick: