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Schon am Eingang des Friseursalons von Mandy or Dandy findet man den Partnersalon-Aufkleber von Hair Help The Oceans. Foto: Sandra Kunkel
Schon am Eingang des Friseursalons von "Mandy or Dandy" findet man den Partnersalon-Aufkleber von "Hair Help The Oceans". Foto: Sandra Kunkel
Nachhaltige Wirtschaft - Teil 7

„Mandy or Dandy“ – Wie Haare den Ozean retten

Der Friseursalon „Mandy or Dandy“ setzt mit Haarspenden auf Nachhaltigkeit. Denn eine Initiative macht daraus Ölfilter für Gewässer.

Von Sandra Kunkel
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Gerade in Hamburg haben viele einen großen Bezug zum Wasser. Zu Alster und Elbe, zur Schifffahrt, zum Baden am Elbstrand. Aber wie können wir unsere Gewässer sauber halten? „Wir spenden Haare“, antwortet Thea Wieting vom Friseursalon Mandy or Dandy in der Margaretenstraße. Doch was haben Haare mit sauberem Wasser zu tun?

Haare als Ölfilter

Salon-Inhaberin Thea Wieting holt den Besen, fegt die Haare zusammen. Was für ein gutes Gefühl – sie wandern nicht in den Müll. Der Friseursalon Mandy or Dandy sammelt seit Anfang März Schnitthaare, um sie zu spenden. Daraus sollen Ölfilter hergestellt werden. Wieting sagt: „So können wir mit Abfall etwas Gutes tun.“

Mandy or Dandy-Inhaberin Thea Wieting fegt die Haare zusammen: Jeder Zentimeter zählt. Foto: Sandra Kunkel

Einmal im Monat werden bis zu 10 Kilogramm Haare abgeholt – von der Initiative Hair Help The Oceans, die laut Website mit Haarresten die Meere retten will. Denn: Haare können besonders gut Fett aufnehmen und damit für Gewässer schädliche Materialien wie Öl, Sonnenmilch oder Benzin.

Die Initiative verarbeitet die gesammelten Haare zu wiederverwendbaren Rollen und Filzmatten. Diese können als Filter weltweit in verschmutzten Gewässern, wie dem Meer, in Seen oder Flüssen, eingesetzt werden. „Ein Kilogramm Haar kann bis zu acht Kilogramm Öl aus dem Wasser filtern“, so die Initiative.

Jeder Zentimeter zählt

Als Thea Wieting im Januar das erste Mal von Hair Help The Oceans gelesen hat, war sie gleich interessiert: Das passte hervorragend in das Konzept des Salons, der sehr auf Nachhaltigkeit achte. Sie arbeiten mit nachhaltigen Produkten, energiesparenden Föhns und Papierfolie statt Alufolie. „Wir sind kein Natursalon“, sagt die Inhaberin. Aber sie hätten den Anspruch, dass alles nachhaltig vertretbar sei.

Nicht nur als „Hair Help Hero“ setzt der Friseursalon „Mandy or Dandy“ auf Nachhaltigkeit. Foto: Sandra Kunkel

Die Friseurin berichtet auch von dem Trend, Haare für Perücken zu spenden: „Aber da gilt eine Mindestlänge – mit den ganzen Resten wird nichts angefangen. Hier werden nun auch die ganz kleinen Härchen verwendet. Jeder Zentimeter zählt.“

Laut Hair Help The Oceans entsorgen die rund 83.000 Friseursalons in Deutschland jährlich mehrere Tonnen an Haarresten. Denn nur wenige Haare sind für Perücken geeignet. Die Initiative fuhr im November 2021 erstmals durch Deutschland und Österreich und sammelte 671 Kilogramm Haarreste bei insgesamt 270 Friseursalons ein.

Interessant für den Hamburger Hafen

Ein Vorbild für Hair Help The Oceans war der französische Verein Coiffeure Justes aus Frankreich. „2020 gab es vor Mauritius eine große Ölkatastrophe. Da sind hergestellte Schläuche aus Haaren bereits zum Einsatz gekommen, um Öl aus dem Meer zu filtern“, sagt Thea Wieting.

Die Matten aus Deutschland könnten auch hier verschmutzte Gewässer oder Häfen säubern, meint die Inhaberin. Zum Beispiel für die Hafenfähren und den Hafen könne das interessant sein. Oder an Badestellen – denn schließlich landen jährlich rund 14 Tonnen Sonnencreme im Meer, so Thea Wieting.

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Nachhaltigkeit in Serie

Mit Haarresten will der Eimsbütteler Friseursalon „Mandy or Dandy“ helfen, die Meere zu filtern. Der Text ist Teil der Serie „Sustainbüttel“, die zeigt, was in Eimsbüttel gerade passiert in Sachen Nachhaltigkeit. Mit Eimsbütteler Unternehmern sprechen wir über Themen wie Aufforsten, Inklusion und kürzere Lieferwege.

Alle Artikel der Serie im Überblick:

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