Crowdfunding-Kampagne gescheitert? „Liv“ schließt
Vor einem halben Jahr hatten die Betreiber von “Liv” im Eppendorfer Weg einen Spendenaufruf gestartet. Jetzt gaben sie das Aus für die Filiale in Eimsbüttel bekannt.
Von Alexis MilneEs ist Montagvormittag gegen 11 Uhr und mehrere Menschen stehen Schlange am Eppendorfer Weg 174. Bei Minusgraden warten sie vor dem Bekleidungs- und Einrichtungsgeschäft Liv darauf, hereingelassen zu werden. Denn: Liv schließt. Und der Schlussverkauf läuft seit 10 Uhr.
Dass sie ihre Filiale in Eimsbüttel schließen, haben die Inhaber Mareike und Sven Reimers bereits Ende Dezember auf Instagram angekündigt. Nach zwei Wochen Betriebsferien haben sie nun nochmal die Türen ihres Ladens geöffnet. Auf Instagram erklären sie: Zehn Personen dürfen gleichzeitig in den Laden; wer Kaffee mitbringt, kann sich ein „Fast-Lane-Ticket“ sichern.
Liv schließt in Eimsbüttel, Filiale in Lüneburg bleibt
Von der Schließung habe sie nichts mitbekommen, sagt eine Frau in der Schlange. Sie sei vorbeigelaufen, habe sich über den Andrang gewundert und sich angestellt. Sie schaue regelmäßig bei Liv vorbei, sagt sie, kaufe hier gerne Geschenke.
Die Schließung sei ein emotionaler Schritt, schreiben die Besitzer auf Instagram. Sie bräuchten eine Pause und wollten sich auf ihre Filiale in Lüneburg konzentrieren: „Wir sind traurig, freuen uns aber zugleich darüber, dass diese Entscheidung sehr viel Ruhe in unseren Alltag bringen wird.“
Wann Liv endgültig schließt, konnte Mareike Reimers gegenüber den Eimsbütteler Nachrichten noch nicht sagen. Der Andrang lässt vermuten, dass die Kundinnen und Kunden den Laden vermissen werden.
Wegen Burnout: Liv startete Crowdfunding-Kampagne
Die Entscheidung, die Filiale in Eimsbüttel zu schließen, folgt auf einen Spendenaufruf vor einem halben Jahr. Im Sommer 2024 hatten sich die Inhaber damit über Instagram an ihre Kundinnen und Kunden gewandt. Sven Reimers, Inhaber und Ehemann von Mareike Reimers, leide an einem Burnout, hieß es damals. Aus gesundheitlichen Gründen müsse er mindestens zwei Jahre pausieren.
Seine Frau startete eine Crowdfunding-Kampagne, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Doch das Ziel von 100.000 Euro wurde nicht erreicht. Rund 8.700 Euro kamen zusammen.
Anmerkung der Redaktion vom 14. Januar 2025, 19:18 Uhr: Die finale Entscheidung wurde laut Inhaber zu Weihnachten getroffen. Im Sommer hatten sie einen Crowdfunding-Kampagne gestartet. Deswegen haben wir in einer früheren Version des Artikel geschrieben, die Inhaber hätten die Entscheidung, die Filiale zu schließen, nicht spontan getroffen.
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