
Krimi in Eimsbüttel – Buchautorin Christi Beck im Interview
Ein toter Mann wird im Gebüsch an einer Brücke des Isebekkanals gefunden. Das Ermittlerduo Bodo und Lydia steht vor einem Rätsel. Buchautorin Christi Beck erzählt im Interview, was es mit ihrer neuen Krimi-Komödie auf sich hat.
Von Ella SchinkelSie liebt Krimi-Komödien, jetzt veröffentlicht die Eimsbüttelerin Christi Beck ihren ersten eigenen Kriminalroman. Der Tatort des fiktiven Verbrechens: Die Fahrradbrücke am Isebekkanal.
Im Interview mit den Eimsbütteler Nachrichten erzählt Beck, wie sie auf die Idee kam, einen Roman zu schreiben, und warum die Geschichte in Eimsbüttel spielt.
„Wir haben einfach drauflos geschrieben“
Eimsbütteler Nachrichten: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Buch zu schreiben?
Frau Beck: Das war ein Schreibspiel zwischen einem alten Freund und mir. 2009 hatte ich ihm per E-Mail den Anfang einer Geschichte geschickt, ohne eine Fortsetzung im Kopf zu haben. Er hat weitergeschrieben, dann wieder ich. Wir hatten uns bewusst nie abgesprochen und das monatelang durchgezogen. Irgendwann hatten wir uns total verfranzt und aufgehört. Letztes Jahr habe ich beim Aufräumen in einer Schublade die alten Ausdrucke nach 15 Jahren wiedergefunden und die Geschichte zum Ende gebracht.
„In Deutschland wird, meiner Meinung nach, zu wenig gelacht“
Hatten Sie noch viel zu tun, oder war das Buch so gut wie fertig?
Wir hatten damals einfach drauflos geschrieben, ohne eine Idee, wohin das Ganze führen sollte. Aber der erste Teil des Buches, welcher von der Interaktion der Eimsbütteler Figuren erzählt, war bereits entstanden und musste nur gründlich überarbeitet werden. Teil 2, also die Ermittlungsarbeiten und Teil 3, die Verquickung der Eimsbütteler mit den Ermittlern, habe ich mir alleine ausgedacht.
Die Geschichte klingt spannend, gleichzeitig lässt der Klappentext auf eine fröhliche und humoristische Schreibweise schließen. Wie kamen Sie zu dieser Mischung?
Der Schreibstil hat sich von selbst ergeben. In Deutschland wird, meiner Meinung nach, zu wenig gelacht. Krisen und Probleme werden nicht kleiner, wenn man sie nicht mit Humor betrachtet. Gleichzeitig sollte der Plot aber nicht albern und flach sein.
Ein Krimi in Eimsbüttel
Warum spielt die Geschichte gerade in Eimsbüttel?
Ich lebe seit über 30 Jahren in Eimsbüttel und kenne das Viertel dementsprechend gut. Außerdem kommen mir bei Spaziergängen mit meiner Hündin, die übrigens wie der Hund Nero auf dem Cover aus dem Tierschutz kommt, viele Ideen. So ist mir beispielsweise die Böschung unter der Radfahrerbrücke am Isebekkanal als perfekter Tatort für Konstantin K., den Inhaber eines Radladens, aufgefallen.
Auf dem Klappentext steht, die fünf Gebote des Konstantin K. sei eine “Whodunit”-Krimikomödie. Können Sie diesen Begriff näher erläutern?
”Wohdunit” steht für “Who has done it”. So werden die traditionellen Detektivgeschichten bezeichnet, in denen der Leser bis zum Ende miträtselt, wer der Täter ist.
Über die Protagonisten der Geschichte
Ab welchem Zeitpunkt wussten Sie, wer der Täter ist?
Lange wusste ich es nicht, irgendwann kam die entscheidende Idee.
Sind die Kommissare, Bodo und Lydia, durch Sie und Ihren Co-Autor inspiriert?
Nein, aber mein einstiger Co-Autor hat sich die Figur von Bodo ausgedacht und ich mir Lydia. Beide sind völlig unterschiedlich. Die Zusammenarbeit funktioniert nur dank der hohen Toleranz, die Lydia aufbringt. Bodo ist die Karikatur eines typischen Kommissars, oberflächlich und voreilig bei der Ermittlung, zudem eitel, belehrend und faul. Lydia muss ihn, als seine Vorgesetzte, immer in die Schranken weisen, denn er würde gern die Führung übernehmen. Aber beide haben das Herz am rechten Fleck, was sich vor allem in Teil 3 zeigt.
Wie geht es weiter?
Steckt in der Geschichte des Krimis auch eine tiefergehende Aussage?
Eine tiefergehende Aussage gibt es nicht. Wichtig war mir, die Leser zu unterhalten. Dennoch tauchen am Rand ernste Themen wie Nachhaltigkeit oder Klimaschutz auf.
Wo gibt es Ihr Buch zu kaufen?
Mein Buch gibt es im Buchhandel und es kann im Internet gekauft werden. Bei meiner Lesung im Kreativhaus werde ich es vor Ort verkaufen.
Planen sie weitere Bände?
Es gibt bereits Ideen für einen zweiten Band. Die Figuren sind ja noch frisch, unverbraucht und nicht auserzählt. Besonders Bodo und seine „Derzeitige“ Ingelore, mit ihrem Imbisswagen vor dem HSV-Stadion, geben da noch einiges her.
Die Buchvorstellung und Lesung von „Die fünf Gebote des Konstantin K.“ findet am Samstag, dem 26. April, um 19 Uhr im Kreativhaus Eimsbüttel statt. Es handelt sich um eine kostenlose Veranstaltung. Die Erlöse aus dem Buch- und Getränkeverkauf werden an das Franziskus Tierheim gespendet.
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