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Die Kleingärtner des Vereins Wittkamp hoffen, dass sie erst im kommenden Jahre ihre Parzellen räumen müssen
Die Kleingärtner des Vereins Wittkamp hoffen, dass sie erst im kommenden Jahre ihre Parzellen räumen müssen. Foto: Christiane Tauer
Grünflächen

Umzug auf A7-Deckel sorgt für Frust bei Stellinger Kleingärtnern

Der Verein „Gartenfreunde Wittkamp“ soll mitten im Winter vom Spannskamp auf den A7-Deckel in Stellingen ziehen. Von der Stadt fühlen sich die Kleingärtner dabei alleingelassen.

Von Christiane Tauer

Den Kleingärtnern des Vereins Gartenfreunde Wittkamp war seit Jahren klar: Wenn der A7-Deckel in Stellingen fertig ist, müssen sie ihre Parzellen am Spannskamp räumen, damit dort Wohnungen entstehen können. Bisher waren sie davon ausgegangen, dass der Umzug um den Oktober 2025 herum ansteht. Doch dann gab es plötzlich einen neuen Termin: den 31. Dezember 2024. Das sorgt für große Unruhe unter den 35 betroffenen Vereinsmitgliedern. Sie wünschen sich eine längere Frist für den Umzug.

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Kleingärtner wurden von neuem Termin überrascht

„Das Datum wurde uns quasi im Vorbeigehen mitgeteilt“, sagt Vereinsmitglied Marcus Richtsteiger. Im Frühjahr, als sich der Verein mit Vertretern des Landesbunds der Gartenfreunde in Hamburg (LGH) sowie der Stadt seine zukünftige Heimat auf dem so gut wie fertiggestellten Stellinger Deckelpark ansah, soll es eine Behördenmitarbeiterin plötzlich so dargestellt haben, als wäre das neue Datum längst bekannt. Die Vereinsmitglieder waren verblüfft, denn laut Richtsteiger und seinen Vereinskollegen wussten sie nichts davon.

Sofort kamen viele Fragen auf: Warum wurde ein Termin im Winter gewählt? Wie sollen wir zu diesem Datum die alten Lauben vernünftig ab- und die neuen aufbauen? Wie werden die Pflanzen das überleben? Und wie kann überhaupt ein Umzugsdatum feststehen, wenn der LGH als Vertreter des Kleingartenvereins Wittkamp noch nicht offizieller Pächter der neuen Fläche inmitten des Deckelparks ist?

Übergabe der Fläche fand erst im Oktober statt

Das war zu diesem Zeitpunkt im Frühjahr nämlich nicht der Fall. Der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) als Eigentümer der Fläche hatte mit dem Landesgartenbund zunächst für August einen Übergabetermin ausgemacht. Da war der Deckelpark gerade erst eröffnet worden.

Weil bei der Begehung jedoch einige offene Punkte zutage kamen, die geklärt werden mussten – etwa wer den 1,50 Meter hohen Unkrautwuchs auf dem Deckelpark beseitigt oder wo die Wasserleitungen entlanglaufen -, war ein neuer Termin nötig. Und der lag erst im Oktober.

Die Kleingärtner des Vereins Wittkamp werden auf dem Stellinger A7-Deckel ihre neue Heimat finden. Foto: Christiane Tauer

Kleingärtner wollen Umzugstermin verschieben

Mittlerweile ist die neue Fläche offiziell in der „Verfügungsmacht“ des LGH, wie der Vorsitzende und Geschäftsführer Dirk Sielmann auf Anfrage der Eimsbütteler Nachrichten erklärt. Doch die Stellinger Kleingärtner sind trotzdem frustriert. Sie stehen nun vor der Frage, wie sie zu Ende Dezember neue Lauben beschaffen sollen. „Ein Laubenbauer braucht für eine Laube etwa drei bis sechs Monate“, sagt Vereinsmitglied Ivonne Sarac. Bis Ende Dezember reiche die Zeit nicht. Eine Verschiebung des Umzugstermins sei deshalb unumgänglich.

Zudem sei ihnen zugesichert worden, dass es ein Umzugsmanagement als Unterstützung geben soll. Davon hätten sie jetzt nichts weiter gehört. „Wir fühlen uns alleingelassen“, ergänzt sie.

Wurde der Umzugstermin schriftlich mitgeteilt?

Was das Umzugsmanagement angeht, erklärt die Pressestelle der Finanzbehörde als übergeordnete Behörde des LIG auf Nachfrage das Gegenteil: Darüber sei keine Vereinbarung geschlossen worden, auch eine Unterstützung durch den LIG sei nicht geplant, so Pressesprecherin Imme Mäder.

Bezüglich der Verkündung des Umzugstermins soll es aber ein Schriftstück geben: „Die Räumung der Kleingartenfläche Wittkamp ist zum 31. Dezember 2024 vorgesehen und wurde entsprechend schriftlich angekündigt.“

Verwirrung um versprochenes Umzugsmanagement

Die Stellinger Kleingärtner kontern. „Uns wurde die Kündigung nie schriftlich übergeben“, sagt Marcus Richtsteiger. Und hinsichtlich des Umzugsmanagements verweist er unter anderem auf eine Internetseite der Stadt Hamburg zum „Kleingartenersatz im Projekt Hamburger Deckel“, auf der stand: „Die Verlegung von Kleingärten in die Grünzüge auf den Hamburger Deckeln wird durch ein Umzugsmanagement begleitet“.

Das Interessante aus Sicht des Kleingartenvereins: Die seit vielen Jahren bestehende Info-Webseite wurde im Laufe des Mais plötzlich vom Netz genommen, als sich die Kleingärtner an die Eimsbütteler Bezirksversammlunng wandten. Sie hatten bewirken wollen, dass die Politik sie bei der Verschiebung des Umzugstermins unterstützt. Der Antrag fand allerdings keine Mehrheit.

Marcus Richtsteiger hat die Webseite, auf der vom Umzugsmanagement die Rede ist, archiviert. Ein Screenshot liegt den Eimsbütteler Nachrichten vor. Seiner Meinung nach verfahre die Stadt offenbar nach dem Prinzip: „Was ihr nicht mehr sehen könnt, haben wir nie versprochen.“

Jährlich kündbare Einzelverträge seit 2022

Um die Position der Stadt zu erklären, verweist die Finanzbehörde auf die Entwicklungen der vergangenen Jahre. Das Grundstück des Kleingartenvereins sei dem Landesgartenbund ursprünglich fristgerecht zum 30. November 2022 gekündigt worden. Da zu diesem Zeitpunkt der A7-Deckel aber noch nicht fertig war, wurden „im gegenseitigen Einvernehmen und als Entgegenkommen der Stadt“ mit dem LGH und dem Verein Wittkamp jährlich kündbare Einzelverträge zur Weiternutzung zwischen dem Verein und den Pächtern geschlossen. Längstens sollten diese Verträge voraussichtlich bis zum 31. Oktober 2025 laufen.

Da der Stellinger Deckel inzwischen fertig ist, könne aus Sicht der Finanzbehörde nun auch der Umzug auf die neue Fläche erfolgen. „Der Termin wurde extra so spät so gewählt, damit die Kleingärtner noch im Herbst ernten können und anschließend die Räumung der Parzellen geordnet mit Zeitvorlauf erfolgen kann.“

Auf der Fläche sollen 275 Wohnungen entstehen

Wenn die Fläche geräumt sei, solle ein etwa 300 Quadratmeter großes Testfeld eingerichtet werden, um zu klären, wie Altlasten oder Kampfmittel am besten beseitigt werden könnten, erklärt die Sprecherin weiter. Da die entsprechenden Maßnahmen bereits an die ausführenden Firmen vergeben seien, könnten die Pächter auch nicht länger als bis Ende des Jahres bleiben. Ansonsten käme es zu einem „signifikanten Mehraufwand bei der Flächenfreimachung und Räumung“.

Danach sollen 275 vor allem bezahlbare Wohnungen entstehen, vorzugsweise gebaut von städtischen Gesellschaften oder Baugenossenschaften.

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Seecontainer zur Zwischennutzung

Müssen sich die Kleingärtner also mit dem Umzug im Winter abfinden? Es sieht ganz so aus. Dirk Sielmann vom Landesgartenbund macht aber deutlich, dass sie mit etwas Entgegenkommen seitens der Stadt rechnen können. So sei mit dem LIG vereinbart, einen Teil der bisherigen Fläche rund um das Vereinshaus bis etwa Ende April als Unterstellfläche zu nutzen.

Und auf die neue Fläche auf dem A7-Deckel sollen Seecontainer gestellt werden, die die Kleingärtner ebenfalls übergangsweise für die Inhalte ihrer Lauben nutzen können. „Ich glaube, dass das eine tragfähige Lösung ist.“


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