„Nicht länger hinnehmbar“: Zahl der Ferienwohnungen in Eimsbüttel erneut gestiegen
Mehr als 2.600 Ferienwohnungen gibt es mittlerweile in Eimsbüttel. Seit 2019 hat sich die Zahl verdoppelt.
Von Julia HaasWer in Eimsbüttel langfristig eine Wohnung sucht, hat vermutlich schlechtere Chancen als Urlauber. Die Zahl der Ferienwohnungen im Bezirk ist erneut gestiegen: Insgesamt 2.652 gibt es derzeit. Das geht aus der Antwort des Bezirksamts Eimsbüttel auf eine Anfrage der Eimsbütteler Linksfraktion hervor.
Private Ferienwohnungen: Was steckt dahinter?
Bei den meisten Ferienwohnungen (2.326) handle es sich um private Angebote. Im Vergleich zum Vorjahr sind 525 private Ferienwohnungen hinzugekommen. 2019 waren es noch 1.156 Ferienwohnungen. In den vergangenen sechs Jahren hat sich die Zahl damit mehr als verdoppelt.
Gewerbliche Ferienwohnungen
Im Bezirk Eimsbüttel gibt es aktuell 326 gewerbliche Ferienwohnungen. Das sind 59 mehr als im Vorjahr.
Die Gesamtzahl der Ferienwohnungen (privat und gewerblich) hat sich seit 2019 (1.159 Ferienwohnungen) mehr als verdoppelt.
Die eigene Wohnung an Feriengäste zu vermieten, ist in Hamburg vergleichsweise einfach: Interessierte beantragen online eine Wohnraumschutznummer. Damit dürfen sie bis zu 50 Prozent der Wohnfläche ganzjährig oder die gesamte Wohnung bis zu acht Wochen im Jahr vermieten.
Linke fordert gesetzliche Nachschärfung
Angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt sei dies nicht länger hinnehmbar, heißt es vonseiten der Eimsbütteler Linksfraktion. Dabei spiele vor allem eine Rolle, dass es in vielen Fällen einfacher und lukrativer sei, die eigene Wohnung als Ferienwohnung anzubieten, statt sie unterzuvermieten oder Wohngemeinschaften zuzulassen.
Mikey Kleinert von der Linksfraktion Eimsbüttel sieht hier Handlungsbedarf. „Wir brauchen dringend eine gesetzliche Nachschärfung, die Wohnraum als Ferienwohnung unattraktiv macht“, sagt er mit Blick auf die aktuellen Zahlen.
Illegale Vermietung?
Wer bemerkt, dass Wohnraum unerlaubterweise als Ferienwohnung vermietet wird, kann das melden. Im Jahr 2024 gingen nach Angaben des Bezirksamts 28 solcher Anzeigen ein.
Im gleichen Zeitraum seien 50 Ordnungswidrigkeitsverfahren im Zusammenhang mit Ferienwohnungen eingeleitet worden – mit Bußgeldern zwischen 100 Euro und 16.000 Euro. In 38 Fällen ging es laut Bezirksamt um fehlende oder ungültige Wohnraumschutznummern.
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