
Impfen in Eimsbüttel? Trotz Omikron keine große Nachfrage
Impflücke der ganz anderen Art in Eimsbüttel: Die Impfmöglichkeiten werden nicht genutzt. Dennoch steigert der Senat das Impfangebot.
Von Christian LitzTrotz der neuen Corona-Variante Omikron: Im Bezirk Eimsbüttel ist die Nachfrage nach Impfterminen gering. Sie werden zur Zeit angeboten wie Sauerbier und bald wird es auch noch mehr geben. Viele Impfmöglichkeiten in Eimsbüttel verfallen, weil Bürger sie nicht wahrnehmen. Laut Auskunft der zuständigen Sozialbehörde „ist das Impfangebot in Eimsbüttel derzeit nicht ausgelastet“. Die Kapazitäten überstiegen die Nachfrage.
Weihnachten mit Omikron und ungeimpft
Obwohl es aktuell dieses Impf-Überangebot im Bezirk Eimsbüttel gibt, hat der Senat angekündigt, weitere Impfstellen zu schaffen. Hintergrund dürften die in Eimsbüttel aufgetauchten Fälle der Omikron-Variante des Corona-Virus sein.
Omikron ist leichter übertragbar, verbreitet also Corona schneller und dürfte in Zeiten der Weihnachtseinkäufe und Weihnachtsfeiern, also der regen sozialen Kontakte, die Pandemie weiter befeuern.
Impfen: Viele Möglichkeiten bleiben ungenutzt
Das städtische Impfzentrum in Eimsbüttel ist im Hamburg Haus im Doormannsweg 12 und hat nur sonntags von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Laut einer Meldung des Senats gibt es zu Beginn für kurze Zeit eine Schlange von Wartenden. Die hätten sich aber immer schnell aufgelöst und am Ende seien viele Impfmöglichkeiten ungenutzt geblieben. Das Impfzentrum im Hamburg Haus ist von den sieben Impfzentren in Hamburg, jeder Bezirk hat eines, jenes, das am wenigsten geöffnet hat.
Auch die Impfmöglichkeiten mit Terminvereinbarung werden nicht vollständig genutzt. In Eimsbüttel werden viele Termine im Agaplesion Krankenhaus an der Hohen Weide nicht nachgefragt. Bei Beiersdorf, wo sich Mitarbeiter impfen lassen können, verfallen vereinbarte Termine.
Damit die Impfdosen nicht verfallen
Die für die vergebenen Termine aufgezogenen Spritzen mit Vakzindosen müssen dann schnell gespritzt werden. Das sorgt für hektisches Suche nach Ersatz-Impflingen. Wenn keine gefunden werden, verfallen die Impfdosten und müssen entsorgt werden.
Der Senat empfiehlt darüber hinaus, sich in Arztpraxen impfen zu lassen. Außerdem sollen im Rahmen der Impfkampagne demnächst auch Apothekerinnen und Apotheker impfen. Und es gibt in Eimsbüttel eine Impfpraxis in der Jerusalemkirche, die Privatärzte neu eingerichtet haben. Laut der Sozialbehörde herrscht also kein Impfnotstand. Sie sieht keine Probleme: „Wer in Hamburg lebt, profitiert von der großen Zahl an Impfangeboten, die in unserer Metropole auch gut erreichbar sind im Vergleich zu vielen Landkreisen in Deutschland.“
Booster-Impfungen nicht in der Statistik
Am Mittwoch waren in ganz Hamburg 3.278 Menschen geimpft worden, 1.915 zum ersten Mal, 1.363 vollständig. Wie viele aber genau geimpft wurden, ist nicht überprüfbar. Boosterimpfungen, die wahrscheinlich häufiger stattfinden als Erst- und Zweitimpfungen, tauchen in der von der Verwaltung veröffentlichten Statistik nicht auf.
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