
Trotz Gewinn: Beiersdorf verärgert Kleinaktionäre
Stabiles Wachstum und steigender Gewinn bei Beiersdorf, doch die Dividende bleibt „eingefroren“. Kleinaktionäre zeigen sich auf der Hauptversammlung nicht erfreut über den Kurs des Nivea-Konzerns.
Von Dennis ImhäuserTrotz stabiler Entwicklung und steigendem Gewinn bleibt es bei einer Dividende von 70 Cent je Aktie. Die Beiersdorf AG setzt nach eigenen Angaben den Kurs des „organischen Wachstums“ fort und häuft weiter Geld an. Bereits jetzt beträgt die Nettoliquidität mehr als drei Milliarden Euro. In Zeiten von Nullzinspolitik bleibt die Frage offen, wofür Beiersdorf soviel Geld spart? Offenbar setzen Vorstandschef Heidenreich und Großaktionär Herz im Zuge der Konsolidierung der Kosmetikbranche auf ein attraktives Übernahmeziel.
Gute Zahlen – enttäuschte Kleinaktionäre
Das Eimsbütteler DAX-Unternehmen, das für die Marken Nivea, Tesa, Hansaplast, Labello und Eurecin bekannt ist, hat im vergangenen Geschäftsjahr bei der operativen Marge einen neuen Höchstwert von 14,4 Prozent erzielt. Das ist ein Spitzenwert unter allen im DAX gelisteten Unternehmen. Die guten Zahlen und die Umsatzsteigerung von rund drei Prozent sollten Anlass für gute Stimmung sein, doch die vom Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Dividende enttäuscht die Anleger.
„Eine gleichbleibende Dividende begeistert niemanden hier im Saal“, stellt Hans-Georg Martius von der Schutzgemeinschaft SdK fest. Er kritisiert, dass die Ausschüttungsquote für 2015 auf 24 Prozent rutscht. Im Vorjahr gab es gemessen am Gewinn noch circa 30 Prozent. Auch Steffen Kraus vom Aktionärsbund DSW zeigt sich nicht erfreut. Sein Urteil fällt jedoch milder aus als das seines Vorredners. Dennoch fordert auch er für die kommenden Jahre eine „moderate Erhöhung“.
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International gute Geschäfte
In Japan und Indien laufen die Geschäfte gut für Beiersdorf und das einstige Sorgenkind, der chinesische Markt, stabilisiert sich. In Europa bleiben die Creme-Spezialisten hinter den Erwartungen zurück, können aber mit Wachstumszuwächsen in Nord- und Südamerika sowie Russland auf ein positives Gesamtwachstum verweisen.