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Klaus Krüger, FDP-Kandidat für die Bezirksversammlung Eimsbüttel. Foto: FDP
Klaus Krüger, FDP-Kandidat für die Bezirksversammlung Eimsbüttel. Foto: FDP
Bezirkswahlen

Verkehr in Eimsbüttel: „Wir brauchen mehr intelligente Lösungen“

Klaus Krüger, FDP-Kandidat für die Bezirkswahl in Eimsbüttel, fordert mehr intelligente Lösungen im Verkehr. Sein größtes Ziel: mehr Fluss im Individualverkehr.

Von Catharina Rudschies

Eimsbütteler Nachrichten: Die Stadt wächst und wächst und mit der steigenden Bevölkerungszahl wächst auch der Verkehr. Wie soll der Verkehr unserer Stadt zukünftig aussehen?

Klaus Krüger: Wir brauchen mehr intelligente Lösungen im Verkehr. Beispielsweise bei Ampeln, sodass ihre Schaltung sich automatisch an die Verkehrssituation anpasst. Heute steht man manchmal an einer Ampel und kommt nicht vorwärts. Dabei kommt rechts oder links nur ein Auto. Solche Sachen müssten flexibler und intelligenter sein.

Die FDP sagt, sie setzt sich gleichberechtigt für alle Verkehrsteilnehmer ein. Aber ein Großteil des öffentlichen Raums wird für Autos genutzt. Die Ampelschaltungen sind meistens auf den Autoverkehr ausgelegt. Haben wir denn nach aktueller Lage wirklich eine Gleichberechtigung im Verkehr?

Nach aktueller Lage hat man keine Gleichberechtigung. Als Autofahrer hat man das Gefühl, dass die Radfahrer Vorrang haben. Man sieht das daran, wie die Radwege gebaut werden und wie sie angelegt sind. An einigen Verkehrskreuzungen wie am Siemersplatz zum Beispiel sind die Radspuren so auf der Straße angelegt, dass man als Autofahrer beim Abbiegen über diese Radspur rüberfahren muss. Das ist für alle Beteiligten unsicher. Die Fußgänger sind beim Überqueren dann auch noch involviert. Die sind das schwächste Glied im Verkehr. Das Problem ist: Der Raum ist einfach nicht da. Da muss natürlich viel Rücksicht aufeinander genommen werden.

Wenn der Raum nicht da ist, müsste man ihn zwischen den Verkehrsteilnehmern vielleicht neu verteilen? Wie könnte ein verändertes Verkehrskonzept aussehen, das die Situation entlastet?

Ich finde, die Innenstadt muss nicht unbedingt für Autos frei befahrbar sein. Aber das wäre vielleicht für die Geschäftsleute vor Ort nicht gut. Der Lieferverkehr und die handwerklichen Gewerbetreibenden müssten in der Innenstadt natürlich zu jeder Zeit freie Fahrt haben. Es kann nicht sein, dass der Klempner nur an einer Stelle parken darf und 200 bis 300 Meter mit seinen Gasflaschen irgendwohin laufen muss.

Nicht nur Handwerker, sondern auch Lieferverkehr und Pflegedienste brauchen Platz. Wie kann man die Probleme mit dem Parken lösen?

Die CDU in Eimsbüttel hat vorgeschlagen, für den Lieferverkehr, Handwerker, Pflegedienste und so weiter Serviceparkplätze einzurichten. Das ist immens wichtig in Eimsbüttel, wo wenig Raum ist. Wir unterstützen diesen Vorschlag.

Die Parksituation in den Wohnvierteln ist vor allem in den inneren Stadtteilen Eimsbüttels sehr schwierig. Wie kann man die Situation für private Autofahrer entlasten?

Wir sind sehr dafür, dass die Stellplatzpflicht bei Bauvorhaben wieder eingeführt wird. Die wurde von Olaf Scholz eingestellt. Unserer Meinung nach war das absolut falsch. Früher wurden beim Wohnungsbau 0,8 Stellplätze pro Wohnung eingerechnet. Dann gab es auch noch die Möglichkeit, sich als Bauherr von dieser Pflicht freizukaufen. Doch jetzt gibt es gar keine Pflicht mehr. In Schnelsen wurden zum Beispiel rund 45 Wohnungen ohne einen einzigen Stellplatz gebaut. Die Bewohner parken jetzt sämtliche Nebenstraßen zu, wo der Parkraum sowieso schon dramatisch gering ist. Man kann von den Leuten doch nicht verlangen, dass sie gar keine Autos mehr kaufen.

Inwiefern kann man privaten Autofahrern einen Anreiz geben, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen?

Ich bin dagegen, so etwas mit Druck oder Zwang zu machen. Es sollte auf freiwilliger Basis geschehen. Anreize kann man schaffen, indem der HVV etwas an den Preisen ändert. Der ist heute ziemlich teuer. Zudem müsste der HVV mehr Fahrzeuge einsetzen – Busse, U-Bahnen und so weiter. Dann würde das vielleicht auch mehr angenommen werden.

Die Grünen haben auf Bezirksebene einen Antrag eingereicht, um autofreie Zonen in Eimsbüttel zu testen. Wie stehen Sie dazu?

Für Versuche bin ich immer, damit habe ich absolut kein Problem. Nur dürften es keine Dauereinrichtungen werden.

Aber warum sollte man es testen, wenn man es danach nicht einführen möchte?

Um zu sehen, wie es sich auswirkt. Man sollte ja nie “nie” sagen. Bei einer Testphase kann man sehen, wie die Anlieger darauf reagieren. Wichtig ist, dass die Menschen keine großen Nachteile dadurch haben, weil sie beispielsweise hunderte von Metern zu ihren Häusern laufen müssen. Wenn man etwas kauft, Sperrmüll transportiert und so weiter, muss man weiterhin ans Haus kommen. Zudem sollte man es nur in kleinen Neben- und Bogenstraßen machen. Sonst verlagert es den Durchfahrtsverkehr auf andere Straßen.

Die FDP kritisiert auch die Busbeschleunigung. Warum? Was funktioniert an dem Konzept nicht?

Bei der Busbeschleunigung sind viele Busbuchten zurückgebaut worden, sodass der Bus nun auf der Straße hält. Dadurch wird zum einen der Individualverkehr stark behindert. Zum anderen funktioniert die Busbeschleunigung auch zeitlich nicht. Wenn beispielsweise ein Fahrgast einsteigt und nicht das passende Wechselgeld hat, werden die drei Minuten, die man versucht einzusparen, nie erreicht. Und dafür sind die Kosten, die man aufwendet, um eine Busbucht zurückzubauen und zu sanieren, viel zu hoch. Immerhin kostet so eine Busbucht 250.000 Euro. Das Geld sollte man lieber in Radwege investieren.

Was sind Ihrer Meinung nach noch große Probleme im Verkehr, die gelöst werden müssten?

An vielen Stellen staut sich der Verkehr. Die Kreuzung am Dammtor ist da ein gutes Beispiel. Es müsste mehr Tunnellösungen geben, um solche Nadelöhre zu verhindern. Die Vision wäre, unter der Stadt Tunnel zu bauen. In Amerika gibt es so etwas und das funktioniert ganz gut.

Was wäre für die FDP das wichtigste Ziel für die nächste Legislaturperiode im Bereich Verkehr?

Das Ziel für den Verkehr ist, dass der Individualverkehr flüssiger wird. Konkret gehört dazu, die Busbuchten nicht mehr zurückzubauen. Außerdem wollen wir das Alsterufer vor dem Amerikanischen Konsulat wieder für den Verkehr öffnen, damit dieser sich in den Nebenstraßen und dem Mittelweg etwas entspannt.
Vielen Dank für das Gespräch.

Weg vom Auto? Das sagt die Spitzenkandidatin der Grünen Eimsbüttel, Lisa Kern, zum Thema Verkehr in Eimsbüttel. 

Alle Infos zu den Wahlen 2019, findest du hier.

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