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Auf dieser Fläche sollen die Wohnungen im Hörgensweg entstehen. Foto: privat
Auf dieser Fläche sollen die Wohnungen im Hörgensweg entstehen. Foto: privat
Umstrittenes Projekt

Bau der Flüchtlingswohnungen am Hörgensweg startet

Das Bezirksamt Eimsbüttel hat den Bau von 350 Flüchtlingswohnungen am Hörgensweg in Eidelstedt genehmigt. Die rot-grüne Koalition und die Linke befürworten das Projekt. Die CDU befürchtet dagegen, dass das Quartier dauerhaft zum sozialen Brennpunkt wird.

Von Matthias Berger

In der geplanten Flüchtlingsunterkunft am Hörgensweg sollen 350 Wohneinheiten für 1400 Menschen geschaffen werden. In der öffentlich-rechtlichen Unterbringung sollen zudem zwei Kindertagesstätten Platz finden. Auch die Beratungs- und Betreuungsangebote von „fördern und wohnen“ werden in die Räumlichkeiten integriert.

Das Gebäude-Ensemble mit einer Schallschutzwand umfasst nach Angaben des Bezirksamtes insgesamt acht Baukörper, die durch Gartenhöfe und Erschließungshöfe städtebaulich gegliedert sind. Das Bezirksamt verspricht „hochwertige Aufenthaltszonen“. Sieben Baukörper werden siebengeschossig, das westlichste Gebäude fünfgeschossig. Die Fassaden werden mit farblich abgesetztem Verblendmauerwerk gestaltet, die Dachflächen als extensive Gründächer ausgebildet.

CDU befürchtet sozialen Brennpunkt

Für die Unterbringung verschiedener Personengruppen wie Singles, Paare und Familen sind Wohneinheiten für zwei bis sechs Personen geplant. Dabei ermöglichen 92 Einheiten eine barrierefreie Unterbringung. Die ersten Arbeiten an dem umstrittenen Projekt haben bereits begonnen.

Vor allem die CDU hat sich vehement gegen den Bau einer aus Sicht der Fraktion zu großen Anlage ausgesprochen. Trotz der Reduzierung von ursprünglich 3000 auf jetzt 1400 Menschen warnt die Eimsbütteler CDU davor, dass Eidelstedt dauerhaft zum sozialen Brennpunkt werde.

Lediglich bei einer Größenordnung von 120 Wohnungen für Flüchtlinge könne man das Quartier positiv entwickeln, hatte der Fraktionsvorsitzende der CDU bereits im April in der Bezirksversammlung betont. Eidelstedt sei ein Gebiet, dem es schon jetzt nicht besonders gut gehe, betonte Rüdiger Kuhn. 350 Wohneinheiten seien vielleicht in Stellingen oder Niendorf geeignet – in Eidelstedt werde die Situation eines der sozial schwächsten Gebiete in Eimsbüttel zementiert.

Alternativen zum Hörgensweg wurden nicht genannt

Die rot-grüne Koalition verweist dagegen darauf, dass der Bezirk den Forderungen des Senats nachkommen müsse und die Opposition keine Alternativen zum Grundstück am Hörgensweg benannt habe.

Allerdings hatte der Regionalsprecher der CDU in Eidelstedt, Niels Böttcher, ins Spiel gebracht, Flüchtlinge grundsätzlich bei der Wohnbebauung mit einzuplanen. „Jedes Bauvorhaben in Hamburg muss geprüft werden“, betonte Böttcher. Ansonsten drohe in Eidelstedt eine Entwicklung wie in Wilhelmsburg, wo große Anstrengungen erforderlich seien, „um wieder eine Durchmischung der Bevölkerung zu erreichen“. Diesen Fehler dürfe man in Eimsbüttel nicht wiederholen.

Hartmut Obens (Die LINKE) betonte dagegen, dass es darum gehe, Flüchtlinge in Übereinstimmung mit dem Asylrecht und humanitären Grundsätzen unterzubringen. Viele Asylsuchende seien noch immer unter menschenunwürdigen Verhältnissen untergebracht. Dies müsse man bedenken, auch wenn es Vorbehalte und Bedenken zur Bebauung am Hörgensweg gebe.

Eidelstedt soll verstärkt entwickelt werden

Allerdings investiert der Bezirk in Eidelstedt nicht nur in Flüchtlingswohnungen. Mit Mitteln aus dem Fördertopf für Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) soll das Eidelstedter Zentrum bis 2023 ausgebaut werden. Vor allem die Nahversorgung, Integration und Wohnen sollen in Zusammenarbeit mit den Bürgern gestärkt werden. Dabei sollen auch die Bauprojekte am Hörgensweg und Duvenacker einbezogen werden. Für die Erneuerung des Eidelstedter Bürgerhauses hat zudem der Bund finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt.

Dennoch bleibt das Projekt am Hörgensweg umstritten. Auch die Bürgerinitiative „Sozial gerechtes Eidelstedt“ hat sich gegen die Baumaßnahme ausgesprochen. Um einen Bürgerentscheid gegen die Flüchtlingswohnungen abzuwenden, wollte die rot-grüne Mehrheit in der Bürgerschaft in einem Bürgervertrag festlegen, dass die Hälfte der Wohnungen am Hörgensweg mit Senioren sowie Auszubildenden und Studenten belegt wird. Bis 2019 sollte zudem die Zahl der Flüchtlingswohnungen auf 75 sinken.

Bauträger ist jedoch die PGH/FeWa, ein privater Investor, der nicht verpflichtet werden kann, sich zu dem Bürgervertrag zu bekennen. Bis zuletzt war offen, ob der Investor die im Bürgervertrag enthaltenen Zusagen einhalten will. Daher hat die Bürgerinitiative bis heute nicht den Bürgervertrag unterschrieben. Deshalb blieb die Eimsbütteler CDU bis zuletzt bei ihrem Veto gegen das Projekt. Mit den Stimmen der rot-grünen Koalition und der Linksfraktion hat die Bezirksversammlung dennoch grünes Licht für das Bauvorhaben gegeben.

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