Autofreies Eimsbüttel: „Wir müssen alle umdenken“
Nachdem die Grünen die Erprobung von autofreien Zonen beantragt haben, wollten wir wissen, was die Eimsbütteler von dieser Idee halten, und haben dazu eine Online-Umfrage durchgeführt.
Von Alicia WischhusenDie Grünen haben ein Pilotprojekt zur Erprobung von autofreien Zonen in Eimsbüttel beantragt. Die betroffenen Gebiete sollen für den Durchgangsverkehr gesperrt werden, um die Lebensqualität der Bürger zu verbessern. Wir wollten wissen, wie die Eimsbütteler zu dem Projekt stehen. Das sind die Ergebnisse unserer nicht repräsentativen Online-Umfrage.
Einen ausführlichen Bericht zum Antrag der Grünen haben wir vergangene Woche veröffentlicht.
Mehrheit für autofreie Zonen
Mit 60 Prozent der insgesamt 474 Stimmen spricht sich die Mehrheit der Teilnehmer für die Einführung von autofreien Zonen aus. Eine „super Idee“, findet eine Leserin auf Facebook. „Wir müssen alle umdenken“, schreibt sie. Andere begrüßen die Idee von verkehrsberuhigten Zonen, sehen aber die Umsetzung kritisch: „Wie kann das Projekt zugunsten aller Bürger sein, wenn sich die Parkplatzsuche auf die anderen Straßen verlagert?“, so ein Kommentar einer Leserin.
Insgesamt 15 Prozent der Befragten wünschen die Einführung vereinzelter, verkehrsberuhigter Bereiche. Die Abstimmenden wollen aber weiterhin mit dem Auto zu privaten Stellplätzen und Einkaufsstraßen gelangen. Ein Viertel der Teilnehmer (118 Stimmen) ist gegen autofreie Zonen in Eimsbüttel und möchte weiterhin mit dem Auto in jede Straße einfahren dürfen. „Darf man heutzutage nicht mehr selbst entscheiden, wie man sich fortbewegen möchte?“, so ein Kommentar auf Facebook.
Social-Media-Umfrage mit ähnlichem Ergebnis
Die Ergebnisse decken sich mit einer Umfrage, die wir auf Instagram gestartet haben. Hier hatten sich etwa 70 Prozent der Abstimmenden für die Einführung verkehrsberuhigter Zonen ausgesprochen – rund 30 Prozent dagegen.
Auch die SPD unterstützt die Idee von autofreien Zonen. Wenn der Antrag nächste Woche im Kerngebietsausschuss diskutiert wird, möchte die SPD dem Prüfauftrag der Grünen unter der Bedingung zustimmen, dass es geeignete Straßen dafür in Eimsbüttel gibt, erklärte Moritz Altner, Sprecher der SPD für das Eimsbütteler Kerngebiet.